Wir stellen vor…
Ein Dauerbrenner im Fahrtenkalender ist die Clubmeisterschaft nach Ratschings. Grund genug für uns, das kleine aber feine Skigebiet in Südtirol einmal näher vorzustellen.
Schneesicher, familienfreundlich, top gepflegte Pisten: Nicht umsonst wurde das Skigebiet Ratschings-Jaufen bereits mehrfach ausgezeichnet. Und da sich beim schneevernarrten Skifahrer bisweilen auch der Hunger breitmacht, sorgen die Chefs der urigen Skihütten auch kulinarisch für einen unvergesslichen Urlaub.
Nur das Beste kommt in der Kalcheralm auf den Tisch, dafür sorgt Hüttenchef Toni höchstpersönlich. Da liegt der Duft schon bei der Anfahrt in der Luft.
Wem der Sinn nach Köstlichkeiten vom Grill steht, der steuert Martins Saxnerhütte an, schließlich sind knusprige Schweinhaxen kein Privileg des Grill-Sommers.
In ein wahres Knödel- und Nudelparadies tauchen Skifans im Bergrestaurant Rinneralm ein, bei Hausherr Ferdinand hast Du die Qual der Wahl, würzig oder mild, mit Käse oder Spinat.
In der Flecknerhütte gibt es neben südtiroler Spezialitäten einen traumhaften Blick nach Meran und die Auffahrt mit oder hinter der Pistenraupe.
Mediterranes Flair verströmt auch die Waldhütte, wo allerlei Nudelgerichte den Gaumen streicheln lassen. Hausherr Armin empfiehlt fein garnierte Rindstaliata.
Zünftige Hausmannskost serviert Franz seinen zahlreichen Gästen auf der Wasserfalleralm. Der saftige Lammbraten ist eine Wucht, die Auswahl der hausgemachten Vorspeisen ebenso.
Ausgewählte traditionelle Speisen serviert Andreas seinen Gästen im Gasthof Blosegg. Eine Pause auf der langen Talabfahrt sollte man sich gönnen.
Auf Tradition setzt auch Sepp, der in seinem Skistodl nicht nur mit Schlutzkrapfen und Knödel für zufriedene Gesichter sorgt, sondern mit besten Pizzagerichten begeistert.
Wer am Ende der Talabfahrt in der Ratschingser Stubn vom Hunger gepackt wird, dem hilft Hausherr Konrad Pfannengerichten und Schmankerl aus dem Tontopf weiter.
Die kulinarischen Hochgenüsse sorgen für eine wohlverdiente Extra-Portion Urlaub in den Ratschingser Bergen.
Die Truppe der „Schneekatzenfahrer“
Doch was wären die besten Skiütten ohne die weiße Pracht? Astronomisch gesehen, logiert der Winter für 89 Tage im SCR-Stammskigebiet. Wenn die Saison aber wie in diesem Jahr allein 120 Tage dauern soll, dann muss dafür viel getan werden.
Die beiden Brüder Peter und Toni Obex sind im Skigebiet Ratschings-Jaufen für die stets perfekt präparierten Pisten verantwortlich.
Wenn ein erlebnisreicher Skitag zu Ende geht, fängt ihre Arbeit erst an. Die Brüder gehören zur Truppe der „Schneekatzenfahrer“ und sorgen mit einem eingespielten Team jede Nacht für top präparierte Pisten.
Gegen 16:00 Uhr, während sich die Pisten so langsam leeren, genießen Toni und Peter noch einen Espresso. Hüttenwirt Ferdinand hat mich vorgestellt und gern plaudern sie über ihre Arbeit in den nächsten Stunden.
Die „Katzen“ haben von ihren Herrchen schon eine Kontrollvisite hinter sich. Heute sind im Skigebiet fünf LEITWÖLFE der Firma Leitner-Prinoth im Einsatz, vollgepackt mit der neuesten Spitzentechnologie. Am Bug verfügen sie über ein breites Räumschild, das hydraulisch auf den Zentimeter genau auf die Piste abgesenkt werden kann. Am Heck arbeitet eine riesige Fräswelle, die feste Schneeklumpen oder auch Eis fein zermahlt. Für die gleichmäßige Verteilung sorgt das flexible Glättbrett. Die frisch präparierte Piste sieht aus, als hätte ein Riese den Hang mit einem Kamm gestreichelt.
Damit das über zehn Tonnen schwere Gerät nicht im Schnee versinkt, wird die Last auf 4,5 Meter breite Raupenketten verteilt; ein Fußgänger belastet den Boden fast doppelt so stark. Dadurch ist auch gewährleistet, dass nach der langen Skisaison wieder Gras wächst.
Zum Walzen der steilsten Pisten, an einigen Stellen der Waldabfahrten klinkt Toni am oberen Ende der Piste ein Stahlseil ein, das auf der drehbaren Winde hinter seiner Kabine montiert ist und dann seilt er sich vorsichtig über das Steilstück ab. „Diese Windentechnik wenden wir an, wenn die Schneedecke relativ dünn ist, denn am Seil reduziert sich das Auflagengewicht nochmals um die Hälfte“, erklärt Toni.
„Dieses Seil ist natürlich für verspätete Skifahrer fast nicht zu erkennen. Das strickte Verbot der nächtlichen Pistenbenutzung ist deshalb nicht Schikane, sondern absolute Sicherheitsregel.“
Über 435 PS zu steuern, mag für viele Menschen erstmal toll klingen, jedoch ist der Job kein Zuckerschlecken. Toni und seine Kollegen sitzen zwar warm in einem Schalensitz, doch die nächtlichen Arbeitszeiten sind nicht jedermanns Sache. „Meist haben wir bis Mitternacht zu tun“ so Toni. „Wenn über Nacht Schnee fällt oder der Wind stark verfrachtet, müssen wir früh am Morgen nochmal raus.“
Aber es gilt nicht nur, die 25 Kilometer Pisten in Schuss zu halten. „Auch der Funpark braucht täglich ca. zwei Stunden fachkundige Pflege,“ erzählt Peter, der seit 15 Jahren auch noch den HUSKY fährt. „Damit bin ich auf der fünf Kilometer langen Rodelbahn unterwegs und spure noch 16 Kilometer der Höhenloipe und diverse Wanderwege.“
Alle Mühen fruchten aber wenig, wenn Frau Holle ihre Betten nicht schütteln will. Mit Hilfe von 60 Schneekanonen versuchen Toni und seine Männer dann, die fehlende Schneepracht zu ersetzen. „Meist in den Nachtstunden – sowohl die Temperaturen als auch die Strompreise sind zu dieser Zeit niedriger.“ Die Geräte werden mit den Schneeraupen an die richtigen Stellen positioniert und an Wasser-, Strom- und Datenleitungen angeschlossen und der Betrieb elektronisch überwacht.
Die Produktion von technischem Schnee ist meist nur zu Saisonbeginn erforderlich. „Wir in Ratschings können uns im Normalfall darauf verlassen, dass Väterchen Frost seinen Mantel rechtzeitig über die Ratschingser Berge ausbreitet und sie großzügig in eine dicke weiße Pracht hüllt“ verabschiedet sich Toni in seinen LEITWOLF und freut sich, die Wintersportler des Skiclub im nächsten Jahr zu begrüßen.
Rudi Zischka
(unterstützt durch den Tourismusverein
Ratschings)